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Mitgliederversammlung 2025: Abschied und Aufbruch

Am 10. Oktober wurde die diesjährige Mitgliederversammlung abgehalten, die für den Verein einige bedeutsame Veränderungen erbrachte.

Während sich zum traditionellen Beginn um 19.23 Uhr knapp 50 BSV-Mitglieder - unter ihnen der frisch wiedergewählte Bürgermeister Karl Piochowiak - in der Aula der Josef-Annegarn-Schule eingefunden hatten, um die Geschicke des Vereins zu lenken, lockte das Showkonzert des Musikvereins ein großes Publikum in die nah gelegenen Beverhalle. Sicherlich ein Grund dafür, dass die Resonanz für die Mitgliederversammlung in überschaubaren Grenzen blieb. Dabei hätte die BSV-Veranstaltung auch durchaus breiteren Zuspruch verdient gehabt, galt es doch, verdienten Vereinsmitgliedern Danke zu sagen und gleichzeitig in außergewöhnlichem Ausmaß die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Nachdem im ersten Teil der Sitzung Rückblick auf die vergangenen, aus finanzieller Sicht soliden und im Vergleich zum Jubiläumsjahr ruhigeren 12 Monate gehalten und der geschäftsführende Vorstand auf Antrag von Kassenprüfer Norbert Horstmann einstimmig entlastet worden war, kam die Zeit der Abschiede. Zunächst wurde David Krieg, dem familiäre und berufliche Belange aktuell die Zeit für ein ehrenamtliches Engagement nehmen, nach fünfjähriger Tätigkeit als Beisitzer "Auf Wiedersehn" gesagt. Er hatte die Vorstandsarbeit vor allem projektbezogen und durch seine "Spezial-Fertigkeiten" bereichert. "Komm gerne zurück, wenn es wieder ruhiger geworden ist", lautete die Botschaft des Vorstandes. Dann wurde Peter Müller in den Mittelpunkt gerückt. Nach vierjähriger Amtszeit als 1. Vorsitzender war es sein Wunsch gewesen, mit Rücksicht auf gesundheitliche und familiäre Belange nicht mehr für eine weitere Vorstandstätigkeit zur Verfügung zu stehen. Beisitzer Markus Redbrake erinnerte an Peters Anfänge im BSV und seinen Weg in die Vorstandsarbeit, der ihn über den Beisitz und das Amt des Geschäftsführers schließlich 2021 an die Spitze des Vereins führte. Der 3. Vorsitzende Dominik Münch beschrieb Peters Wirken und seine Schwerpunkte, die dem BSV als Spuren und Schätze erhalten bleiben werden. Er charakterisierte den scheidenden Vorsitzenden als "zu einer aussterbenden Spezies gehörig", die ihrem Verein durch das ausgeprägte Netzwerken und eine enorme Präsenz innerhalb und außerhalb des Vereinslebens "Gesicht geben" - eine besondere Form des Engagements, für die es im BSV keine vergleichbare Nachfolge geben und die daher eine schmerzliche Lücke hinterlassen wird. Geschäftsführer Chris Nowag überreichte das Abschiedsgeschenk an den scheidenden 1. Vorsitzenden, Ingrid Kerl-Karos, die eigens für den Kreissportbund zur BSV-Versammlung angereist war, und Karl Piochowiak schlossen sich mit herzlich-warme Worten und Präsenten an. "Jetzt sind es vier noch lebende ehemalige Vereinsvorsitzende", scherzte Karl, der selbst viele Jahre an der Vereinsspitze gestanden hatte. "Wir sollten uns mal zu einer Doppelkopfrunde treffen, um ein bisschen über die Vereinsführung herzuziehen."

 

Die wird zukünftig keinen 1. Vorsitzenden mehr haben. Denn nach einer fünfminütigen Pause startete der zweite Teil der Versammlung mit einem Antrag des geschäftsführenden Vorstandes auf eine umfangreiche Satzungsänderung. Neben diverser redaktioneller Überarbeitungen beinhaltete dieser eine grundlegende Neufassung der § 11 und 12, in denen die Zusammensetzung der Vereinsführung geregelt ist. Die Ansinnen der Verantwortlichen: mit dem Wechsel von einem ämterorientierten zu einer aufgabenorientierten Struktur den Verein zukunftsfähig aufzustellen. Der künftige Vorstand setzt sich aus bis zu 15 Personen zusammen, die den Verein als Team führen und dabei die anfallenden Aufgaben in einer neuen Geschäftsordnung untereinander aufteilen. Einzig verbleibendes "hierarchisches Element": die Festlegung von zwei bis fünf Vorstandsmitgliedern aus diesem Kreis, die den Verein gemäß § 26 BGB gerichtlich und außergerichtlich vertreten. Die möglicherweise als überraschend hoch empfundene Zahl 15 begründete Dominik Münch für die Antragstellenden wie folgt: "Es ermöglicht uns, Personen für ein Engagement im Vorstand zu gewinnen, die sich mit ihren Kompetenzen in bestimmten Aufgabenbereichen einzubringen bereit sind - ohne dass sie dafür ein unter Umständen als abschreckend empfundenes Amt übernehmen müssen."

 

Das Konzept überzeugte die Mitglieder offenbar, denn der Antrag wurde einstimmig angenommen. Nachdem die Versammlung anschließend beschlossen hatte, dass die anstehenden Neuwahlen nach der geänderten Satzung durchgeführt werden sollen (auch wenn diese bis zur Bestätigung durch die Registergerichtsbarkeit noch unter Vorbehalt steht), konnte der neue Vorstand unter der Wahlleitung von Karl Piochowiak in zwei Etappen gewählt werden. Zunächst wurden Chris Nowag, Christian Gruhn, Dominik Münch (alle drei bisher bereits in dieser Funktion tätig) sowie der langjährige Beisitzer Markus Redbrake als gem. BGB vertretungsberechtigte Vorstandsmitglieder bestimmt. Anschließend erhielten Carolin Nowag, Heike Möllers-Weglage, Jürgen Weglage, André Drücker und Tim Reckers (bisher bereits in der Vereinsführung engagiert) sowie als neue Gesichter Vanessa Habicht (Abteilungsleiterin Kinderturnen) und Hermann Dertenkötter (langjähriges Fußballmitglied, jetzt in der neuen Dart-Abteilung) die Unterstützung der Versammlung als Mitglieder im neuen Vorstand. Beide Wahlgänge verliefen ohne Gegenstimme, lediglich die zur Wahl stehenden enthielten sich - ein starkes Votum für den neuen Weg!

Im weiteren Sitzungsverlauf wurden u.a. zwei Anträge behandelt, die das Beitragswesen betreffen. Zunächst wurde der Antrag des Vorstandes, die mit einigen Abteilungen verbundenen Zusatzbeiträge ab 2026 nicht mehr halbjährlich (jeweils zur Hälfte), sondern nur noch einmal im Jahr (und zwar am 15. Mai) in der vollständigen Höhe einzuziehen, ohne Gegenstimme angenommen. Zur Begründung führte Dominik Münch aus, dass mit der Änderung einerseits eine Reduzierung des Arbeitsaufwandes erzielt, andererseits die Einnahmen des Vereins im Jahresverlauf sinnvoller verteilt werden. Anschließend erläuterte Reinhard Tidde, Abteilungsleiter Fußball, den Antrag seiner Abteilung auf Erhöhung ihres Zusatzbeitrages um 20 Euro (erstmalig in 2025 mit dem Einzug im November). Auch hier war das Ansinnen - kurz gefasst: die hohe Betreuungsqualität insbesondere im Bereich der boomenden Jugendmannschaften erhalten zu können - für die Versammlung nachvollziehbar und der Antrag wurde ohne Gegenstimme angenommen.

Im letzten Teil der Sitzung war den Ehrungen verdienter Mitglieder vorbehalten. Und den Mitgliedschafts-Jubilaren (25 Jahre, 30 Jahre, 40 Jahre und 50 Jahre) hatten leider die meisten der Einladung nicht folgen können, zwei aber waren gekommen, nämlich Dieter Dreckmann und Jürgen Weglage, die dem BSV seit inzwischen 50 Jahren die Vereinstreue halten. Die Auszeichnungsurkunde und die Präsente (ein Gutschein und ein sportliches Duschgel) überreichte wie immer "Ehrenamtsmanager" Chris Nowag. 

 

 

Und natürlich durfte auch die Auszeichnung zum "BSV-ler des Jahres" nicht fehlen. Diese ging 2025 an Schwimm-Idol Friedel Möllers. Die Laudatio hielt Matthias Pohlmann, der mit vielen Insights und persönlichen Worten Friedels Verdienste herausstellte. Friedel selbst ließ es sich nicht nehmen, die anwesende Politik auf die Dringlichkeit hinzuweisen, das Beverbad zu erhalten - und sich bei seiner Frau zu bedanken, die ihn in seinem ehrenamtlichen Engagement über all die Jahre unterstützt hatte.

 

 

Summa summarum ein volles Programm, das die anwesenden an diesem Abend bewältigten und für das sie auch rund 140 Minuten benötigten. Danach hatten sie sich den abschließenden Imbiss in Verbindung mit dem ein oder anderen Kaltgetränk redlich verdient.
Die meisten waren daher auch nicht früher zuhause als die Besucher des Showkonzertes in der Beverhalle.